부산대학교 도서관

In this article, the text genre of educational policies of today are identified as ›neoliberal metaphysics‹ and as bare of pedagogical reality. They lack human depth and interdisciplinary breadth. By taking stand in the approach of Hans-Georg Gadamer, a German philosopher of the so called continental tradition, this paper refers civil engagement, education and Bildung to the principles of interpersonal conversation as a mode of ›creating theory within practice‹. Considering conversational relationality in terms of pedagogical responsibility, also the ›dignity of pedagogical practice‹ is explained. Gadamer’s hermeneutic-phenomenological conception of conversation is compared with an approach to language advanced by the American pragmatist, Richard Rorty. Both approaches amount to the conversational character of pedagogy instead of accountability policy that addresses purpose and compliance.
Der Beitrag ist aus US-amerikanischer Perspektive geschrieben. Zunächst werden Strategiepapiere der Politik als eine für die praktische Pädagogik weitgehend blinde >neoliberale Metaphysik< identifiziert. Für gewöhnlich finden in denselben nämlich weder die existentiellen Dimensionen der Pädagogik noch die interdisziplinäre Breite ihrer Bezugswissenschaften Berücksichtigung. Mit Hans-Georg Gadamer indes lassen sich soziales Engagement, Bildung und Pädagogik auf die Prinzipien des Gesprächs als Modus der >Theoriebildung als Moment sozialer Praxis< beziehen. Der Beziehungscharakter eines Gesprächs nach Gadamer kann auch als die >Dignität der Praxis< und im Sinne pädagogischer Verantwortung ausgelegt werden. Gadamers hermeneutisch-phänomenologischer Ansatz wird mit dem entsprechenden Konzept von Richard Rorty, einem Vertreter des US-amerikanischen Pragmatismus, verglichen. Beide stellen den Gesprächscharakter von Pädagogik heraus. Damit tritt deren Rechenschaftspflicht gegenüber der Politik (‘accountability’) als ihr Ziel in den Hintergrund.