학술논문

Sustainable consumption only for the rich? The Relationship of Wellness and Consumer Behaviour
Nachhaltiger Konsum nur für Reiche? Der Zusammenhang von Wohlstandsniveau und Konsumverhalten
Document Type
TEXT
Source
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
Subject
Soziologie, Anthropologie
Wirtschaftssoziologie
Bundesrepublik Deutschland
nachhaltige Entwicklung
Wohlstand
Auswirkung
Einkommensunterschied
Einkommensverwendung
Leitbild
Konsum
Einkommen
Konsumverhalten
Nachhaltigkeit
Privathaushalt
empirisch
empirisch-quantitativ
Sociology & anthropology
Sociology of Economics
private household
prosperity
income
sustainability
utilization of income
consumption
Federal Republic of Germany
difference in income
impact
consumption behavior
sustainable development
example
empirical
quantitative empirical
Language
German
Abstract
"Against the background of the guiding principle of sustainable development, this paper analyzes how the level of well-being influences the environmental performance of consumption. The empirical part is based on data from a detailed consumer survey conducted by the Institute for Social-Ecological Research (ISOE) in 100 German households in 1998. The explanatory variables are income, household form, east-west, gender and age. Consumption includes variables for food, waste, water/energy, housing, technical equipment, washing, clothing, transport and holidays. A distinction is made between those behavioral areas where more prosperity can achieve more sustainability (e.g. eco-products) and those where more prosperity is accompanied by less sustainability (e.g. housing size). It is possible to understand how poor and rich households use their specific possibilities for sustainable consumption. The results show that households with higher levels of well-being consume less sustainably because they have a higher level of equipment and a higher consumption of resources. The possibility of buying expensive ecological products or energy saving techniques has a positive effect on the environment. However, since this possibility is hardly exploited by rich households, the positive effect of this upscale ecological consumption is very low given the overall higher consumption level of richer households. Furthermore, income has the greatest negative impact on the sustainability of consumption. If income is controlled, education has a positive impact on sustainability, but since more education is often associated with high income, this positive influence is overcompensated by the negative impact of income. In the light of these findings, it can be questioned that well-educated and wealthy people consume more sustainably, and thus contradict the thesis that sustainable behavior is a 'luxury good’."(author’s abstract)
"Vor dem Hintergrund des Leitbildes einer nachhaltigen Entwicklung analysiert dieser Vortrag, wie das Wohlstandsniveau die Umweltverträglichkeit des Konsums beeinflußt. Grundlage des empirischen Teils sind Daten einer detaillierten Konsumerfassung, die das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) 1998 bei 100 deutschen Haushalten durchgeführt hat. Erklärende Variablen sind das Einkommen, die Haushaltsform, Ost-West, Geschlecht und Alter. Beim Konsum werden Variablen für die Bereiche Ernährung, Abfall, Wasser/ Energie, Wohnen, Technikausstattung, Waschen, Kleidung, Verkehr und Urlaub erfasst. Es wird unterschieden zwischen solchen Verhaltensbereichen, wo durch mehr Wohlstand mehr Nachhaltigkeit erreicht werden kann (z.B. Ökoprodukte) und solchen, wo mehr Wohlstand mit geringerer Nachhaltigkeit einhergeht (z.B. Wohnungsgröße). So kann nachvollzogen werden, wie arme und reiche Haushalte ihre spezifischen Möglichkeiten zu nachhaltigem Konsum jeweils ausnutzen. Die Ergebnisse zeigen, dass Haushalte mit höherem Wohlstandsniveau weniger nachhaltig konsumieren, weil sie einen höheren Ausstattungsgrad und einen höheren Ressourcenverbrauch haben. Ansatzweise wirkt sich ein hohes Wohlstandsniveau durch die Möglichkeit, teure ökologische Produkte oder Energiespartechniken zukaufen, auch positiv auf die Umwelt aus. Da diese Möglichkeit von reichen Haushalten aber kaum ausgenutzt wird, ist die positive Wirkung dieses gehobenen ökologischen Konsums in Anbetracht des insgesamt höheren Konsumniveaus reicherer Haushalte sehr gering. Weiterhin ist festzustellen, dass das Einkommen den größten negativen Einfluss auf die Nachhaltigkeit des Konsums hat. Die Bildung hat, wenn das Einkommen kontrolliert wird, einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit, aber da mehr Bildung oft mit hohem Einkommen verbunden ist, wird dieser positive Einfluss vom negativen Einfluss des Einkommens überkompensiert. Angesichts dieser Ergebnisse kann bezweifelt werden, dass gut gebildete und wohlhabende Personen nachhaltiger konsumieren, und somit der These widersprochen werden, nachhaltiges Verhalten sei ein 'Luxusgut'." (Autorenreferat)