학술논문

Das moderne Geschlechterdispositiv und die Transformation von Machtbeziehungen bei Paaren
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Source
The Nature of Society: Negotiations of the 33rd Congress of the German Sociology Society in Kassel 2006. Part 1 and 2
Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Subject
Sozialwissenschaften, Soziologie
Soziologie, Anthropologie
Frauen- und Geschlechterforschung
Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Gender Mainstreaming
Moderne
Handlung
Transformation
Gesellschaft
Frau
Praxis
Diskurs
Gleichberechtigung
Partnerschaft
Macht
Privatsphäre
Ehepaar
Geschlechterpolitik
Mann
Foucault, M.
Interaktion
Alltag
Lebenswelt
Ungleichheit
Wissen
Dokumentation
Theorieanwendung
Sociology & anthropology
Social sciences, sociology, anthropology
Family Sociology, Sociology of Sexual Behavior
Women's Studies, Feminist Studies, Gender Studies
power
discourse
interaction
society
privacy
everyday life
action
gender mainstreaming
man
inequality
transformation
knowledge
practice
gender policy
equality of rights
partnership
woman
married couple
lebenswelt
modernity
theory application
documentation
Language
German
Abstract
"Entlang etablierter Emanzipationsdiskurse und mit der Institutionalisierung von 'Gender Mainstreaming' scheint sich mittlerweile die Verwirklichung von (mehr) Geschlechteregalität zur gesellschaftlich anerkannten Querschnittaufgabe entwickelt zu haben und so die Ablösung der für die Moderne vorherrschenden Geschlechterordnung zu markieren. Dem gegenüber behauptet der zeitdiagnostisch-empirische Blick vielfach ein Fortbestehen oder gar Wiederaufleben ungleicher Praxis zwischen den Geschlechtern vor allem auch in den privaten Lebensverhältnissen. In Anlehnung an Michel Foucault entfaltet der Vortrag das moderne Geschlechterdispositiv als ein - auf eine historisch spezifische Situation rekurrierendes - 'formierendes Netz mit machtstrategischer Funktion' und zeigt, wie der behauptete Widerspruch zwischen geschlechterpolitischen Vorgaben und den alltagspraktischen Machtdynamiken von Paaren theoretisch gefasst und empirisch gedeutet werden kann. Dabei bilden Dispositive Möglichkeitsräume für diskursiv vermitteltes, 'für wahr genommenes' Wissen und konstituieren (überindividuelle) Handlungs-/ Interaktionsmuster, die in ihren symbolischen und materialen Objektivierungen jene Praxisfelder als 'Machtformationen' strukturieren, die wiederum von Diskursen bzw. den vorherrschenden Wissensordnungen adressiert werden. Diese analytische Verbindung von (Macht-)Wissen und Praxis verweist hinsichtlich der Akteure auf diskursiv formierte Subjektpositionierungen sowie deren korrespondierende Subjektivierungsweisen als (institutionalisierte) Praktiken der 'Selbst'-Deutung und Präsentation. Somit ist zu diskutieren, inwieweit Machtdifferenzen und Ungleichheiten in gegenwärtigen Paarbeziehungen als eine Kontinuierung der 'klassisch-modernen' Geschlechterordnung zu begreifen sind. Oder ob sich in dem eingangs skizzierten Widerspruch nicht vielmehr ein Wandel des Geschlechterdispositivs andeutet, in dem durch reflexiv-moderne Technologien des Selbst, der Selbstführung von vergeschlechtlichten Subjekten eine Transformation der Machtbeziehungen zwischen Männern und Frauen im Privaten vorangetrieben wird, die mit anders konturierter, aber keineswegs mit 'weniger' Geschlechterungleichheit einhergehen wird." (Autorenreferat)