학술논문

Septische Kardiomyopathie – Diagnostik und Schweregradabschätzung
Document Type
Article
Source
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin; 20240101, Issue: Preprints p1-7, 7p
Subject
Language
ISSN
21936218
Abstract
Hintergrund: Die septische Kardiomyopathie (sKM) wird in ihrer Relevanz häufig unterschätzt. Die Unterschätzung basiert auf der komplexen Schädigung des Herzens und der Schwierigkeit, den Schweregrad der Funktionseinschränkung zu quantifizieren. Ziel der Arbeit: Darstellung der methodischen Möglichkeiten zur Diagnosestellung und Schweregradquantifizierung der sKM. Methodik: Literatursichtung und Analyse der wesentlichen Ergebnisse. Ergebnisse: Die sKM ist charakterisiert sowohl durch eine systolische als auch diastolische Funktionsstörung nicht nur des linken, sondern auch des rechten Ventrikels sowie durch eine Sinustachykardiomyopathie (≥ 90–95 Schläge/min) variablen Ausmaßes. „Sepsis-related organ failure assessment“ (SOFA)Score, linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF), EKG und kardiale Biomarker sind zur Schweregradquantifizierung nicht hilfreich. Erforderlich dazu ist entweder eine „komplexe“ Echokardiographiediagnostik oder die Bestimmung globaler Herzfunktionsparameter, die die Nachlastabhängigkeit des Herzzeitvolumens (HZV) bei der ausgeprägten Vasodilatation in der Sepsis und im septischen Schock berücksichtigen. Ein entsprechender, mittels HZV-Messung zu ermittelnder Parameter ist „afterload-related cardiac performance“ (ACP), der den Prozentsatz des HZV des Sepsispatienten bei dem jeweiligen Gefäßwiderstand in Relation zum HZV eines gesunden Herzens angibt. Die ACP-Bestimmung zeigt, dass mindestens jeder zweite Sepsispatient eine Herzfunktionseinschränkung aufweist und dass diese mit zunehmendem Schweregrad die Sterblichkeit erhöht. Diskussion: Einfache Parameter wie die LVEF sind zur Diagnostik und Schweregradklassifizierung der sKM nicht hilfreich. Dazu sind entweder „komplexe“ Echokardiographiemessungen oder – am besten validiert – die ACP-Bestimmung geeignet.