학술논문

Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) – State of the Art
Document Type
Article
Source
Der Pneumologe; 20240101, Issue: Preprints p1-6, 6p
Subject
Language
ISSN
16135636; 16136055
Abstract
Der Einsatz temporärer extrakorporaler Herz-Kreislauf- und Lungenunterstützungssysteme hat in den letzten beiden Dekaden erheblich zugenommen: Kam im Jahr 2007 noch etwa 1 Lungenersatzverfahren auf 100.000 Bundesbürger, so waren es 2014 schon 2,4:100.000. Dies liegt v. a. an den großen technischen Fortschritten, die in den letzten Jahren gemacht werden konnten – so sind die Systeme heutzutage (und im Gegensatz zu ihren Vorgängern) klein, transportabel, perkutan implantierbar, effektiv, weitaus sicherer und teilweise auch für den Einsatz über einen längeren Zeitraum konzipiert. Ihr Einsatzgebiet hat sich entsprechend erweitert: Neben der Anwendung als VA(venoarterielle)-ECMO (extrakorporale Membranoxygenierung ) zur kardialen Unterstützung wird die VV(venovenöse)-ECMO heute als High-Flow-Variante beim schweren ARDS („acute respiratory distress syndrome“) und als Low-Flow-Variante (VV-ECCO2R [„venovenous-extracorporeal CO2-Removal“]) beim führend hyperkapnischen respiratorischen Versagen angewendet. Mit der zweiten großen randomisierten Studie (EOLIA) zum Einsatz der VV-ECMO bei schwerem ARDS liegt mittlerweile eine hinreichende Evidenz für den Einsatz in diesem Indikationsgebiet vor. Die Evidenz beim hyperkapnischen respiratorischen Versagen oder zur weiteren Protektion der Lungen bei moderatem bis schwerem ARDS fehlt momentan noch, sodass möglichst viele Patienten im Rahmen von Studien behandelt werden sollten. Trotz der hohen Wahrscheinlichkeit, dass die VV-ECMO bei schwerem ARDS die Prognose verbessern kann, ist es eine invasive Therapiemaßnahme, die mit schweren Komplikationen einhergehen kann und ein hohes Maß an Fachexpertise erfordert.