학술논문

Ätiologie, Pathogenese, Klinik, Diagnostik und konservative Therapie des adulten erworbenen Plattfußes
Document Type
Article
Source
Der Orthopäde; November 2020, Vol. 49 Issue: 11 p942-953, 12p
Subject
Language
ISSN
00854530; 14330431
Abstract
Hintergrund: Etwa jeder sechste Erwachsene weist eine Plattfußstellung auf. Die stadienhaft verlaufende Fußfehlstellung ruft bei ca. 10 % der Patienten behandlungsbedürftige Beschwerden hervor. Im unbehandelten Endstadium droht der Verlust der Gehfähigkeit. Die gezielte Therapie erfordert eine korrekte Einordnung des Krankheitsstadiums und umfasst ein breites Spektrum konservativer und operativer Maßnahmen. Material und Methoden: Gezielte Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed und Medline sowie Erfahrungen aus eigener Praxis. Diagnostik: Die Funktionseinschränkung der statischen (Springligamentkomplex) und dynamischen (Tibialis-posterior-Sehne) Stabilisatoren führt zu der charakteristischen Fußfehlstellung mit Abflachung der medialen Fußwölbung, valgischer Rückfußachse und Abduktionsstellung des Vorfußes. Im Spätstadium droht eine schwere sekundäre Arthrose im oberen und unteren Sprunggelenkkomplex. Neben der essenziellen klinischen Untersuchung liefern belastete Röntgenaufnahmen im dorsoplantaren und seitlichen Strahlengang objektivierbare Informationen über das Ausmaß der Fehlstellung (Meary-Winkel, Kite-Winkel) und der begleitenden Arthrose. Die „long axis hindfoot view“ erlaubt die Quantifizierung des Rückfußvalgus. Die MRT ist das Mittel der Wahl zur Beurteilung der Tibialis-posterior-Sehne und des Springligamentkomplexes. Therapie: Die Therapie zielt auf die Schmerzreduktion, Wiederherstellung der Funktion und auf die Vermeidung einer sekundären Arthrose sowie degenerativer Sehnenveränderungen ab. Eine Zunahme der Deformität soll vermieden werden. Sie sollte daher alle drei Komponenten der Deformität – Rückfußvalgus, Vorfußabduktion und Abflachung der Längswölbung – ansprechen und korrigieren. In der akuten Phase ist die Tenosynovialitis der Tibialis-posterior-Sehne gut mit antiinflammatorischer Therapie, mechanischer Entlastung und Krankengymnastik zu behandeln. Langfristig führt sie aber selten zu einer dauerhaften Stabilisierung des Fußes.