학술논문

Kosten der Sepsis
Document Type
Article
Source
Der Anaesthesist; 20240101, Issue: Preprints
Subject
Language
ISSN
00032417; 1432055X
Abstract
Zusammenfassung: In den letzten Jahren wurden auf dem Gebiet der Sepsisforschung große Fortschritte gemacht. Trotz des wachsenden Verständnisses für die pathophysiologischen Zusammenhänge und neuer therapeutischer Optionen, stellt die Sepsis allerdings weiterhin ein erhebliches Problem dar. Pro Jahr erkranken in Deutschland zwischen 45.000 und 90.000 Patienten an einer schweren Sepsis; in den USA sind es bis zu 750.000. Die Kosten der Intensivtherapie sind bei diesem Patientengut aufgrund langer Verweildauern und aufwändiger Therapien außerordentlich hoch. Ergänzt man die indirekten Kosten, die der Gesellschaft z. B. durch den Krankheitsausfall entstehen, dann resultiert infolge der hohen Inzidenz insgesamt eine beachtliche sozioökonomische Belastung. In Deutschland betragen die jährlichen Kosten der Sepsis für die Gesellschaft schätzungsweise zwischen EUR 3,6 und 7,8 Mrd. Die schwere Sepsis ist somit nicht nur aus der Perspektive der Intensivstation oder des Krankenhauses, sondern auch aus gesundheitsökonomischer Sicht von beträchtlicher Relevanz. Neue Medikamente, wie aktiviertes Protein C, und therapeutische Strategien, wie die intensivierte Insulintherapie, sind erfolgversprechend und werden in Zukunft wahrscheinlich eine wichtige Rolle in der Behandlung der schweren Sepsis spielen. Obwohl ihre Kosteneffektivität teilweise erwiesen scheint, stellen sie den Intensivmediziner jedoch vor eine nicht unerhebliche ökonomische Belastung. In der folgenden Übersicht werden Studien, die sich mit den direkten oder indirekten Kosten der Sepsis beschäftigen, vorgestellt, und die Kosteneffektivität innovativer Therapien wird diskutiert.