학술논문

Traumatische thorakale Aortenruptur
Document Type
Article
Source
Der Anaesthesist; 20240101, Issue: Preprints p1-12, 12p
Subject
Language
ISSN
00032417; 1432055X
Abstract
Zusammenfassung: Die traumatische thorakale Aortenruptur stellt eine lebensbedrohliche Verletzung der Aorta dar, die als Begleitverletzung nach stumpfem Thoraxtrauma oder im Rahmen eines Polytraumas vorkommen kann. In Abhängigkeit vom Ausmaß der Zerreißung der Aortenwand ist diese Gefäßverletzung mit einer hohen primären Letalität und einem relevanten sekundären Rupturrisiko im weiteren Verlauf verbunden. Bei der präklinischen Beurteilung können der linksthorakale Schmerz, ein abgeschwächtes linksseitiges Atemgeräusch mit zunehmender Dyspnoe und Tachykardie sowie ein abgeschwächter Puls an den unteren Extremitäten entsprechend einer Pseudokoarktation Hinweise für eine thorakale Aortenruptur geben. Die präklinische Therapie besteht in der Stabilisierung der Vitalfunktionen und der Behandlung des möglichen Schockzustands. Während die offene operative Therapie der traumatischen Aortenruptur bisher vorwiegend durch Direktnaht oder Gefäßinterponat mit kurzer Abklemmung der thorakalen Aorta oder extrakorporaler Zirkulation durchgeführt wurde, gewinnt die endovaskuläre thorakale Stentgraft-Implantation zunehmend an Bedeutung. Die bisher publizierten Ergebnisse zur endovaskulären Therapie der traumatischen Aortenruptur und auch eigene Erfahrungen weisen darauf hin, dass die Einführung der thorakalen Stentgraft-Implantation zu einem Verfahrenswechsel mit der Möglichkeit der frühzeitigen Primärversorgung der lebensbedrohlichen Verletzung ohne zusätzlichen Thoraxeingriff geführt hat. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind erforderlich, um mögliche Dislokationen der Stentgrafts oder Leckagen zu erkennen und notwendige endovaskuläre oder offen chirurgische Sekundäreingriffe durchführen zu können.