학술논문

Vermuteter Krampfanfall – Überleben einer letalen Dosis des Rodentizids Alpha-Chloralose.
Document Type
Journal Article
Source
Anaesthesist. Dec2019, Vol. 68 Issue 12, p843-847. 5p.
Subject
*MYOCLONUS
*RODENTICIDES
*CHLORALOSE
*GASTROSCOPY
*GASTRIC lavage
*DRUG interactions
Language
ISSN
0003-2417
Abstract
Zusammenfassung: Eine 58-jährige Patientin wurde uns aufgrund eines vermuteten Krampfanfalls zugeführt. Bei Ankunft in der Notaufnahme war die Patientin komatös, ateminsuffizient und zeigte bilaterale Myocloni. Bei der Rapid Sequence Induction zeigte sich pharyngeal eine blaue Flüssigkeit, die eine Intoxikation nahelegte. Nach Intubation erfolgten zunächst eine computertomographische Angiographie der Hirn-Hals-Gefäße und eine Ganzkörperspiral-Computertomographie, da ein unklares Koma vorlag. Parallel erfolgte eine telefonische Recherche, die eine wahrscheinliche Ingestion von 2,4 g des Rodentizids Alpha-Chloralose ergab, 1 g gilt als letal bei Erwachsenen (20 mg/kg Körpergewicht bei Kindern). In der notfallmäßigen Gastroskopie konnten zahlreiche verklumpte Reis-ähnliche Konglomerate des Giftes geborgen werden. Anschließend erfolgte eine Magenspülung und Beginn einer Hämodialyse, da Alpha-Chloralose auf diesem Weg dem Körper entzogen werden kann. Der Giftnachweis aus dem Urin gelang mittels Gaschromatographie und Massenspektrometrie. Durch die Detoxifikation kam es zur vollständigen Erholung. Koma und bilaterale Myoklonien sind für eine Intoxikation mit Alpha-Chloralose vorbeschrieben, eine blau-schwarze Flüssigkeit als „red flag" war jedoch bisher unerwähnt. Ein Nachweis unbekannter Substanzen kann in speziellen Laboren mit der kombinierten Gaschromatographie und Massenspektrometrie erfolgen. Notfallzentren sollten die lokalen diagnostischen Möglichkeiten dafür kennen. [ABSTRACT FROM AUTHOR]