학술논문

Reproductive performance of Peregrine falcons relative to the use of organochlorine pesticides, 1946–2021.
Document Type
Article
Source
Journal of Animal Ecology. Nov2023, Vol. 92 Issue 11, p2201-2213. 13p.
Subject
*PEREGRINE falcon
*PESTICIDES
*ORGANOCHLORINE pesticides
*FORESTS & forestry
*LOW temperatures
*ANIMAL clutches
*DEMOGRAPHIC change
Language
ISSN
0021-8790
Abstract
Abstrakt: Nachdem in den späten 1940er und 1950er Jahren chlororganische Pestizide eingeführt wurden, erlitten die Populationen einiger fisch‐ und fleischfressender Vögel weltweit einen dramatischen Rückgang. Es wurde die Hypothese formuliert, dass diese‐ Populationsrückgänge von den 1950er bis in die 1970er Jahre größtenteils auf eine Kombination aus einer reduzierten Fortpflanzungsleistung wegen des Einsatzes des Insektizids DDT mit seinen Metaboliten und den damit verbundenen negativen Auswirkungen (dünnschalige, zerbrechende Eier und Tod der Embryonen) sowie einer erhöhten Mortalität aufgrund der giftigeren Cyclodiene wie Aldrin und Dieldrin zurückzuführen waren.Anhand von Daten aus 75 Beobachtungsjahren (1946–2021) am Wanderfalken (Falco peregrinus) (315 Niststandorte wurden über 6.110 Nestjahre überwacht), untersuchten wir die Fortpflanzungsleistung einer in Südschottland beheimateten Wanderfalkenpopulation und wie sie sich in Relation mit einem zeitglichen Einsatz von chlororganischen Pestiziden entwickelt hat.Wir zeigen, dass: (i) der Bruterfolg des Wanderfalken nach der Reduzierung und dem anschließenden vollständigen Verbot von chlororganischen Pestiziden erheblich zunahm; (ii) der Bruterfolg des Wanderfalken im Südosten Schottlands stärker anstieg, wo Landwirtschaft die vorherrschende Landnutzung ist, als in Südwesten Schottlands, wo es weniger Agrargebiete und mehr Waldland gab; (iii) Wanderfalken die näher an der Küste nisteten eine höhere Produktivität (Anzahl flügger Jungvögel pro Brutversuch) aufwiesen als solche, die weiter von der Küste entfernt im Landesinneren nisteten; (iv) sich niedrige Temperaturen und überdurchschnittlich hohe Regenfälle im Mai negativ auf den Fortpflanzungserfolg auswirkten, und (v) die Anzahl der Wanderfalken in Südschottland, parallel zu einer Verbesserungen der Fortpflanzungsleistung nach Reduktion bzw. vollständigem Verbot des Einsatzes von chlororganischen Pestiziden im Vereinigten Königreich, zunahm. Diese Erholung verlief jedoch schrittweise und erfolgte über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten, wobei die Erholungsrate je nach Maß für die Reproduktionsleistung (i.e. Anzahl der Eier, Bruterfolg, Produktivität) unterschiedlich ausfiel.Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Einsatz von chlororganischen Pestiziden die Reproduktionsparameter der Wanderfalken im Untersuchungsraum stark beeinflusste, die Stärke des Einflusses jedoch regional unterschiedlich war. Die Gesamtergebnisse stimmen mit der Hypothese überein, dass eine durch chlororganische Pestizide verursachte reduzierte Reproduktionsleistung ein wichtiger Faktor für den Rückgang der südschottischen Wanderfalkenpopulation war. Die Verbesserung aller brutbiologischen Kennziffern und der starke Anstieg der Wanderfalken‐Population in Südschottland ging mit einer Reduzierung bzw. mit dem gänzlichen Verbot des Einsatzes von chlororganischen Pestiziden einher. [ABSTRACT FROM AUTHOR]