학술논문

Almen in Zeiten des Klimawandels - Schutz der Artenvielfalt durch (Wieder-) Beweidung?
Document Type
Article
Source
Naturschutz & Landschaftsplanung. mar2021, Vol. 53 Issue 3, p28-36. 9p.
Subject
Language
German
ISSN
0940-6808
Abstract
Die Aufgabe der Almbewirtschaftung in den letzten Jahrzehnten ist ein massiver Landnutzungswandel im Alpenraum und führt zu einem Verlust von Jahrhunderte bis Jahrtausende alter Kulturlandschaft mit ihren Bodenfunktionen sowie ihrer Artenvielfalt und touristischer Attraktivität. Die 1955 aufgelassene Brunnenkopfalm im Ammergebirge wurde im Jahr 2018 revitalisiert, um die Auswirkungen von extensiver Wiederbeweidung mit traditionellen Rinderrassen (Murnau-Werdenfelser, Tiroler Grauvieh) auf Bodenfunktionen, Wasserqualität, touristische Attraktivität und floristische wie faunistische Artenvielfalt zu untersuchen. Die hier zusammengefassten Ergebnisse aus den ersten beiden Jahren der Wiederbeweidung zeigen die Bedeutung der durchgeführten Maßnahmen für die Artenvielfalt. Ebenso wurde durch Umfragen eine klare Präferenz der befragten Besucher für den Erhalt der durchmischten Kulturlandschaft aus Wiesen und Wäldern deutlich. Die bodenbiogeochemischen Kreisläufe und die Wasserqualität blieben vorerst unverändert. Auch wenn eine ganzheitliche Bewertung erst nach langfristigen Untersuchungen möglich wird, erscheint extensive Wiederbeweidung aufgelassener Almen wie der Brunnenkopfalm als praktikable Lösung zum Erhalt von Ökosystemdienstleistungen, besonders der Artenvielfalt und der Bodenfunktionen. Angesichts der im Alpenraum besonders starken Klimaerwärmung, die die Wiederbewaldung aufgelassener Almen beschleunigt, besteht dringender Handlungsbedarf für weitere Alm- Revitalisierungen. Auch der weitere Rückgang aktuell bewirtschafteter Almflächen sollte gestoppt werden. [ABSTRACT FROM AUTHOR]