학술논문

Neues zur Therapie mit Cannabinoiden.
Document Type
Article
Source
ZFA: Zeitschrift für Allgemeinmedizin. 2021, Vol. 97 Issue 10, p393-397. 5p.
Subject
*MEDICAL marijuana
*MEDICAL care
*EVIDENCE-based medicine
*RANDOMIZED controlled trials
*CHRONIC pain
Language
German
ISSN
0937-6801
Abstract
Hintergrund: Das Gesetz „Cannabis als Medizin" erlaubt seit März 2017 unter bestimmten Voraussetzungen die medizinische Anwendung von Cannabis-Zubereitungen. Eine Einschränkung auf bestimmte Indikationen ist darin nicht angegeben. Seit Inkrafttreten des Gesetzes ist das Verordnungsvolumen Cannabinoid-haltiger Arzneimittel in Deutschland sprunghaft angestiegen. Ob dadurch die medizinische Versorgung verbessert wird, wird kontrovers diskutiert. Suchmethodik: Der vorliegende Artikel basiert auf dem Fachartikel „Cannabinoid-haltige Arzneimittel" im hausärztlichen Online-Handbuch Deximed (www.deximed.de). Hierfür wurden in selektiver Literaturrecherche identifizierte Quellen berücksichtigt, darunter Publikationen der Arzneimittelkommission, der aktuelle Cannabis-Report und Leitlinien. Wichtigste Botschaften: Es gibt nur bei wenigen Indikationen einen Wirksamkeitsnachweis für Cannabinoide und nur wenige zugelassene Fertigarzneimittel. Meist erfolgt die Verordnung als No-Label-Use. Chronische Schmerzen sind die häufigste Verordnungsindikation. Das Verordnungsvolumen und die damit verbundenen Kosten sind trotz schlechter Evidenzlage hoch. Die höchsten Kosten werden durch die Verordnung von Cannabisblüten und Zubereitungen daraus verursacht. Etwa die Hälfte der Kosten entsteht durch hausärztliche Verordnungen. Schlussfolgerungen: Die Verordnungszahlen zeigen, dass die Cannabinoid-Behandlung als hausärztliche Aufgabe angesehen wird. Um hier evidenzbasiert und gut informiert vorgehen zu können, sind ausreichend große randomisierte kontrollierte Studien, umfassende frühe Bewertungen durch den G-BA sowie präzisere gesetzliche Vorgaben und Beschränkungen für die Anwendung erforderlich. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

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